Schmerzen bei Hallux valgus
Obwohl der Hallux valgus eine sehr häufige Fusserkrankung darstellt, klagen nicht alle Betroffenen über Schmerzen oder Beschwerden. Häufig steht initial das gestörte kosmetische Erscheinungsbild im Vordergrund. Wird der beginnende Hallux valgus nicht erkannt und behandelt, so schreitet die Deformierung fort und es kommt im Verlauf zu den typischen Hallux Schmerzen.
Schmerzen am Zehenballen
Meistens beginnen die Beschwerden bei Hallux valgus im Bereich des Grosszehengrundgelenks. Das Köpfchen des ersten Mittelfussknochens steht hervor und reibt am Schuh. So kommt es zu Reizungen und Entzündungen. Häufig zeigt sich beim Hallux valgus ein stark geröteter Zehenballen mit Schwellung.
Ohne Behandlung schreitet die Entzündung tiefer ins Gewebe fort, es kommt zur Schwellung der Schleimbeutel (Bursitis), sowie der umliegenden Weichteile. Der Schleimbeutel hat die Funktion, Druck- und Reibekräfte von Sehnen und Bänder aufzunehmen, um so Knochen und Gelenke zu schützen. Durch die Schwellung entsteht zusätzlich Druck auf das Gewebe, wodurch ein sich selbst unterhaltender Kreislauf entsteht. Der Schleimbeutel kann seine Aufgabe nicht mehr korrekt erfüllen, so dass es zu starken Hallux Schmerzen kommt. Eine Bursitis kann so schmerzhaft sein, dass bereits normales Gehen verunmöglicht wird!
Schmerzen am Grosszehen-Grundgelenk
Da beim Hallux valgus eine Fehlstellung im Gelenk vorliegt, kommt es zu einer unphysiologischen Belastung der Knorpelflächen, welche unweigerlich zur Ausbildung einer Arthrose im Grosszehen-Grundgelenk führt. Durch ständiger Abrieb wird der Knorpel fortlaufend ausgedünnt, bis schlussendlich Knochen auf Knochen reibt. Kommt es zusätlich zu einer Entzündung des Gelenks, so spricht man auch von einer aktivierten Arthrose (auch entzündete Arthrose), welche besonders schmerzhaft ist.
Mittelfussschmerzen bei Hallux valgus
Obwohl der Hallux valgus eine Fehlstellung der Grosszehe ist, kommt es sehr häufig zu Schmerzen im gesamten Mittelfuss. Da bei starken Hallux Schmerzen eine reflektorische Gewichtsverlagerung zu den vier kleineren Zehen hin stattfindet, treten hier schnell Fehl- und Überbelastungen auf. Treten bei Hallux Schmerzen im sonst gesunden Mittelfuss auf, spricht man von Transfermetatarsalgien. Häufig findet man ausgeprägte Schwielen unterhalb der Mittelfussknochen II-V als Zeichen der Gewichtsverlagerung weg von der Grosszehe.
Hammer- und Krallenzehen
Schwere Fehlstellungen bei Hallux valgus können die benachbarten Zehen in Mitleidenschaft ziehen, nicht selten werden sie von der Grosszehe förmlich verdrängt. Es kommt zur Ausbildung von Hammer- und Krallenzehen, welche wiederum sehr schmerzhaft sein können.
Schmerzlinderung bei Hallux valgus
- Entlastung, Kühlung und Hochlagerung (im Akutstadium)
- Regelmässiges Tragen einer SANItoe Hallux Schiene
- Flache, weite Schuhe tragen
- Barufss gehen
- Fussgymnastik
- Behandlung von Folgedeformitäten
Wird der Hallux valgus im Anfangsstadium erkannt und behandelt, so sind die Resultate mit konservativen Massnahmen meist zufriedenstellend und die Hallux Schmerzen können häufig komplett beseitigt werden. Ballenschmerzen, welche durch entzündetes Gewebe ausgelöst werden, lassen sich mit weiten Schuhen und der SANItoe Hallux valgus Schiene gut behandeln. Die Schiene korrigiert den Schiefstand und reduziert dadurch Zug- und Druckbelastungen über dem Zehengrundgelenk. Das weiche Polster schont den empfindlichen Ballen, so dass die Reizung zur Ruhe kommen kann.
Liegt neben dem Hallux valgus auch ein Spreizfuss vor, so muss dieser mit geeigneten Schuhen oder Einlagen unterstützt werden. Ziel ist eine physiologische Druckverteilung über den gesamten Mittel- und Vorfuss. Auch spezielle Halluxschuhe mit Mittelfussunterstützung können den gewünschten Erfolg bringen.
Sind die akuten Hallux Schmerzen bereits abgeklungen, so kann gezielte Fussgymnastik zusätzlich Schmerzlinderung bringen. Durch regemlässiges Training wird die Fussmuskulatur aktiviert und das natürliche Fussgewölbe gestärkt und aufgerichtet.
Wer an einem Hallux valgus – mit und ohne Schmerzen – leidet, sollte mit der Therapie nicht zuwarten, denn eine spontane Rückbildung gibt es nicht.